Nach dem Studium langjährige Lehrtätigkeit an verschiedenen Schulen in NRW, zuletzt in Bonn. Bis 2002 dazu intensive kirchliche Tätigkeit (Seelsorge) im Gemeindebereich, national mit dem Schwerpunkt Erstellung von Religions-Lehrmaterial. Dabei intensive Auseinandersetzung mit theologischen Fragen. Schließlich Rückzug von der Kirche und Distanz zur kirchlichen Lehrmeinung.
Seit 2010 beschäftigte ich mich mit alternativen Gesundheits­praktiken. Dabei fand ich erste Hinweise auf für mich außergewöhnliche geistige Heilmethoden. 2013 lernte ich das Phänomen Schamanismus kennen, über den ich vorher kaum Informationen besaß. Nach eingehender Auseinandersetzung damit erfolgte meine Ausbildung in schamanischen Praktiken und die Einführung ins schamanische Weltbild. Dies geschah durch verschiedene schamanische Lehrer in Deutschland - darunter auch ausländische, indigene - sowie durch Biolog/innen und Ethnolog/innen. Dazu kamen eine Reihe eigener Erlebnisse und Erfahrungen im Umgang mit der Natur und Begegnungen mit dem, was gemeinhin als »Nicht-alltägliche Wirklichkeit« bezeichnet wird.
Ich bin Mitglied im Dachverband Geistiges Heilen
Warum nicht Schamane?
Zaunreiterin — altisländisch tūnriđa — nannte man im nordgermanischen Sprachraum jene Frauen, die »über den Zaun reiten« konnten. Damit war die Fähigkeit gemeint, über die Grenze von dieser in die Nicht-alltägliche Wirklichkeit und zurück reisen zu können. Heute würde man sie eher als »Grenzgängerinnen« bezeichnen. Sie reisten, »ritten« in die andere Wirklichkeit, um von dort Informationen und Hilfe in Notlagen und Krankheiten zu bringen. Als »Reiterinnen« wurden sie bezeichnet, weil sie zur Erlangung der dazu notwendigen Trance Hilfsmittel wie Pilze, monotone Gesänge etc. benutzten. Diese waren sozusagen das »Reitpferd« mit dessen Hilfe sie in die anderen Bereiche gelangten.
Ich bemühe mich, soweit wie möglich unsere (alten) heimischen Begriffe zu verwenden. Um die Meinungsverschiedenheiten wegen des angemessenen Gebrauchs des ursprünglich tungusisch / ewenkischen Begriffs »Schamane« als Titel zu umgehen, benutze ich für mich lieber den alten Begriff des »Zaunreiters«, des schamanisch Praktizierenden. Bis heute besteht in westlichen Ländern Uneinigkeit darüber, ob Schamanen / Schamaninnen nicht ausschließlich indigene, vom jeweiligen Stamm anerkannte Menschen sein können, weil sie dort auch viele soziale Funktionen erfüllen. Sie sind eben oft mehr als "nur" Heiler.
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